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Sein Debüt erlebte der launische Kommissar Salvo Montalbano im ersten Band der Reihe, “Die Form des Wassers”, der 1994 in Italien und 1999 in deutscher Übersetzung erschien. Die Romanfigur ist zu Beginn der Erzählungen in ihren Vierzigern und macht im Laufe der Bände eine persönliche wie auch berufliche Entwicklung durch. Das und die cleveren Anspielungen auf Politik und Wirtschaft seiner Heimat machten Andrea Camilleri zum meistgelesenen Autor Italiens. Um in die Krimiwelt rund um den sizilianischen Kommissar einzusteigen und nichts zu verpassen, ist es ratsam, die richtige Reihenfolge zu kennen. Nachfolgend sind die 28 Bände in chronologischer Folge aufgelistet. Die Jahreszahlen markieren jeweils das erstmalige Erscheinen in Italien.
Nach Camilleris Tod im Jahr 2019 erschien posthum der letzte Band der Montalbano-Reihe, “Riccardino”, den der Autor bereits 2005 verfasste. In diesem erhält der Leser Antwort auf seine brennende Frage, ob der leicht reizbare Kommissar sein Einzelgängerdasein aufgibt und seine langjährige Partnerin Livia heiratet. Camilleri bringt sich mit einem erzählerischen Schachzug selbst in das Buch ein und tritt in Dialog mit seiner Romanfigur, die ihn 25 Jahre seines Lebens begleitete. Er lässt einen Schriftsteller in Kontakt mit Montalbano treten, der, wie Camilleri selbst, in Rom wohnt. Der fiktive Autor verarbeitet die Erzählungen des Kommissars zu Romanen, die als Grundlage erfolgreicher Verfilmungen dienen. So hat Camilleri sich und seiner berühmten Romanfigur mit “Riccardino” ein literarisches Denkmal gesetzt. Pech nur für die deutschen Krimifans: Eine deutsche Übersetzung ist bislang noch nicht erschienen.
Neben der Montalbano-Reihe verfasste Camilleri satirische Romane und zahlreiche Erzählungen. In seinem Roman “Streng vertraulich” (2011) erzählt er eine wahre Begebenheit, die die Lächerlichkeit faschistischen Denkens offenbart. Im Jahr 1929 kommt der Neffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie ins sizilianische Vigàta, um zu studieren. Benito Mussolini, der die Ausweitung der italienischen Kolonien in Afrika plant, scheint der Gast der perfekte Fürsprecher für seine Expansionspläne zu sein. Doch jegliche Konfrontation mit der faschistischen Bevölkerung Italiens gilt es zu vermeiden, der hohe Gast ist ja schließlich “ein Neger”. Camilleri erzählt diese Posse in der Form steifer Amtsschreiben, was den Satiregehalt noch erhöht.