Sie ist für ihre scharfe Zunge und ihren kompromisslosen Stil bekannt: Man kann die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek mögen oder eben nicht – an ihren Romanen kommt jedoch kein passionierter Leser vorbei. Bei medimops gibt es die Werke der einzigartigen Autorin gebraucht zu kaufen. Romane wie "Die Klavierspielerin" und "Die Kinder der Toten" wühlen auf und halten den Missständen in der Gesellschaft einen Spiegel vor. Die Schriftstellerin gibt sich betont sarkastisch und provokant. Unbequem – so wird sie von Literaturkritikern und Kollegen bezeichnet. Es lohnt sich gewiss, bei medimops ein Werk von Frau Jelinek zu kaufen, denn für eine Überraschung ist die steirische Wortschmiedin immer gut.
Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag im Norden der Steiermark geboren. Ihr Vater, ein Chemiker, litt an einer psychischen Erkrankung und wurde in eine Nervenheilanstalt eingeliefert, wo er 1969 starb. Auch Elfriede selbst musste sich schon in jungen Jahren mit ihren eigenen psychischen Problemen auseinandersetzen. Viele ihrer Romane und Erzählungen tragen autobiografische Züge, wobei die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwommen sind. Zu Beginn ihrer schriftstellerischen Laufbahn und unter dem Einfluss der Wiener Gruppe bediente sich Jelinek der Kleinschreibung. Die ersten Werke der Autorin sind experimentell und faszinieren vor allem durch ihren filmrissartigen Aufbau. Der Durchbruch gelang Elfriede Jelinek mit dem Roman "Die Liebhaberinnen" aus dem Jahr 1975. Damals begann sich im deutschsprachigen Raum die feministische Literatur herauszukristallisieren, zu deren lautesten Stimmen Jelinek gehörte. Als eine der ersten Schriftstellerinnen setzte sich die Österreicherin mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinander, was ihr in ihrer Heimat den Ruf einer Wutbürgerin eintrug. Zu Jelineks bekanntesten Werken zählt der 1983 erschienene Roman "Die Klavierspielerin", in dem sich autobiografische Motive abzeichnen. Die Klavierspielerin wurde 2001 mit der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert in der Hauptrolle verfilmt.
Elfriede Jelinek gewann den Nobelpreis für Literatur 2004. Die Auszeichnung kam für sie überraschend. Seitdem hat sich die Autorin von der Öffentlichkeit zurückgezogen und gibt kaum noch Interviews. Aber sie schreibt nach wie vor: Erzählungen, Essays und sogar Theaterstücke. Voraussichtlich nächstes Jahr wird ihr Theaterstück "Lärm" am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt. In dem Stück geht es um die Coronapandemie. Auch im Verfassen von Romanen geht die Schriftstellerin neue Wege: 2008 erscheint der Roman "Neid" auf Jelineks Homepage. Im Gegensatz zu ihren bisherigen Werken ist "Neid" nur in der Onlineversion verfügbar. Und auch einem Lektorat wurde der Roman nicht unterzogen: Die Leserschaft möge fehlerhafte Sätze für sich selbst korrigieren, heißt es.
Möchte man in die Psyche der Elfriede Jelinek blicken, sollte man "Die Klavierspielerin" lesen. Der Roman handelt von der komplizierten Beziehung zwischen der Klavierlehrerin Erika Kohut und ihrer herrischen und kontrollsüchtigen Mutter, mit der die erwachsene Frau immer noch zusammenlebt. Erikas Wut und Frustration lebt sie aus, indem sie sich selbst verletzt und Fremden beim Geschlechtsverkehr zusieht. Das musikalische Thema wird durch Jelineks rhythmische Sprache hervorgehoben. Der kaum verhüllte Zynismus in diesem Roman lässt den Leser aufhorchen. Die biografischen Parallelen sind nicht zu übersehen, denn auch Elfriede wurde von ihrer Mutter bereits im Kindesalter dazu angehalten, Klavier spielen zu lernen.