Im Sale findest du besonders günstige Artikel oder aktuelle Aktionen.
Du möchtest dich von Büchern, CDs, Filmen oder Spielen trennen? Verkaufe alles auf momox.de
Als Gao Xingjian im Jahr 2000 als erstem Chinesen der Literaturnobelpreis zugeschrieben wurde, war die Empörung in seinem Heimatland groß. Schließlich war der Schriftsteller bereits seit zwei Jahren französischer Staatsbürger, seine chinesische Staatsangehörigkeit hatte er schon zuvor aufgegeben. Gao steht dem kommunistischem Regime kritisch gegenüber, was sich auch in seinen Schriften deutlich äußert. Sein politisches Theaterstück "Exile", das die Unterdrückung der Studentenrevolte auf dem Tian'anmen-Platz im Jahr 1989 verurteilte, sorgte dafür, dass seine Werke in China auf dem Index stehen. Dabei versteht sich Gao ganz und gar nicht als politischer Schriftsteller. Seine Wurzeln sind eher bei Antonin Artaud und dem absurden Theater zu suchen. Doch auch im Westen sorgte Gao für Aufsehen, und zwar nicht nur mit seinen Werken. Es wurde spekuliert, sein Verleger habe sich mit unlauteren Mitteln dafür eingesetzt, dass Gao der Nobelpreis verliehen wurde. Wie dem auch sei: Gaos Werke faszinieren unweigerlich und erzählen einmalige Geschichten aus dem mysteriösen Heimatland des Autors. Bei medimops findet man zahlreiche Werke des chinesischen Schriftstellers, darunter auch die Romane "Der Berg der Seele" und "Das Buch eines einsamen Menschen".
In China ist der Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian eine unerwünschte Person. Schon seit 1987 lebt er im französischen Exil. Bevor er aus der Volksrepublik China in den Westen ausreiste, widmete sich Gao experimentellen Theatertechniken. Zu seinen Einflüssen zählten unter anderem Antonin Artaud, Bertolt Brecht und Samuel Beckett. Dies wurde von der kommunistischen Partei nur ungern gesehen. Als Übersetzer hatte es sich Gao zudem zur Aufgabe gemacht, China mit der französischen Literatur vertraut zu machen. Gao wurde 1940 geboren und studierte Französisch und Kunst. Bis heute arbeitet er neben der Schriftstellerei auch als Maler. Mit dem Theaterstück "Die Busstation" gelang ihm 1983 der kommerzielle Durchbruch. Doch der Staat kritisierte das Stück aufs Schärfste. Privates über den Schriftsteller ist nur sehr wenig bekannt, denn Gao lebt äußerst zurückgezogen und lässt sich sehr selten auf Interviews ein. Er bezeichnet die französische Sprache als seinen persönlichen Zufluchtsort, als in China die Kulturrevolution ausbrach. Eigenen Angaben zufolge las er alles, was ihm unter die Finger kam, um der bedrückenden Realität zu entfliehen. Diese Erlebnisse finden in seinen Werken Nachhall. In Gaos Leben ebenso wie in seinen Büchern stehen die Flucht und das Entfliehen an zentraler Stelle. Als er fälschlicherweise mit Lungenkrebs diagnostiziert wurde, flüchtete Gao Xingjian zu sich selbst und begab sich auf eine zehnmonatige Reise entlang des Yangtse. Aus diesem Erlebnis heraus entstand sein Roman "Der Berg der Seele". Gao Xingjian ist ein Rätsel, ein Phänomen, ein Schriftsteller, der sich ständig auf der Flucht befindet. Dabei kostet er seine Freiheit ganz aus, passt sich nirgendwo an.