Heute gehört die sympathische Blondine zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autorinnen der deutschen Kriminalliteratur. Doch das war nicht immer so: Als Nele Neuhaus 2005 ihren ersten Roman "Unter Haien" auf einer Self-Publishing-Plattform veröffentlichte, setzte sich ihr ehemaliger Ehemann vehement zur Wehr. Der Wurstfabrikant war mit den literarischen Ambitionen seiner Ehefrau nicht einverstanden, doch Nele schrieb unbeirrt weiter. Ihre Beharrlichkeit wurde belohnt: 2008 wurde der Berliner Ullstein-Verlag auf die aufstrebende Schriftstellerin aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Neben Krimis schreibt die bekennende Pferdenärrin auch Pferdegeschichten für Kinder und Jugendliche.
Seit ihrem zwölften Lebensjahr lebt Nele Neuhaus im Taunus. Die Krimi-Reihe um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff spielt in der Gegend, die sie am besten kennt. Es ist zweifelsohne das Lokalkolorit, das Neuhaus' Romane so beliebt macht. Die Mordfälle ereignen sich in beschaulichen Städtchen mit urigen Fachwerkhäusern und wunderschönen Parkanlagen. Und auch die Opfer passen auf den ersten Blick wunderbar in dieses ländliche Idyll, dessen Schattenseite nur ganz allmählich zum Vorschein kommt. Mit stilistischer Finesse und einem Hang zum Makabren, der den schmalen Grat zur Geschmacklosigkeit nie überschreitet, erzählt Neuhaus ungewöhnliche Geschichten über scheinbar gewöhnliche Menschen.