Haben Sie die Gene zum Überleben?
Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden - von Bakterien verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und -tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg, ein Paar Ende dreißig, die auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen können, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung, erklärt sogar, er könne die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich verbessern. Er erzählt ihnen von einem - noch inoffiziellen - privaten Forschungsprogramm, das bereits an die hundert solcher »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat, und natürlich wollen Helen und Greg ihrem Kind die besten Voraussetzungen mitgeben, oder? Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen hin - nicht nur in München, sondern überall auf der Welt ...
Medium | Gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 648 |
Erscheinungsdatum | 2016-10-31 |
Sprache | Deutsch |
Herausgeber | Blanvalet Verlag |
EAN / ISBN-13 | 9783764505646 |
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Auffällig ist, dass es gar keinen Hauptprotagonisten im klassischen Sinne gibt. In mehreren Erzählsträngen, die in teils extrem kurzen Kapiteln abgehandelt werden, finden sich diebsonderbegabten Kindern und "Gute" und "Böse" aus Wissenschaft und Forschung. Genmanipulation an Pflanzen, Tieren und Menschen ist das Grundgerüst der Story und der begeisterte Leser wird neben der Fiktion um die Abschaffung der klassischen Menschenmodelle, also wir, mit verständlichen Infos aus diesem Wissenschaftszweig gefüttert.
Dieser für mich erste Roman dieses Genres konnte mich aufgrund der brisanten Thematik und des angnehm unaufdringlichen Schreibstils des Autors überzeugen. Selbst nach längeren Lesepausen, die ich leider notgedrungen einlegen musste, kam ich immer wieder gut in die Handlung rein und war gefesselt. Vorhersehbarkeit des Ausgangs gleich null und lesenswert schon deshalb, weil man hinter aller Fiktion auch die Möglichkeiten der Genforschung aufblizten sieht, die eventuell irgendwo schon Wirklichkeit sein könnten. Sinngemäß tut sich also die Frage nach dem eigenen Standpunkt zur Genmanipulation auf. Vielleicht ist bei dem einen oder anderen aufmerksamen Leser dieser nach der Lektüre nicht mehr an der selben Stelle?