Love & Bullets: Thriller (suhrkamp taschenbuch)

Bill, ein bischen überheblich und unvorsichtig, hat seinen Gansterboss beklaut, seine Freundin zurückgelassen und ist auf der Flucht. Sein ehemaliger Chef setzt als Killerin ausgerechnet seine Freundin auf ihn an. Sie befreit ihn aus einer ausweglosen Situation und nach einer Aussprache kommen die beiden wieder zusammen. Doch nicht nur seine Freundin ist Bill auf den Fersen. So entwickelt sich eine spannende, teilweise blutrünstige Verfolgungsjagd, die auch viele witzige und irrwitzige Aspekte hat. Man fiebert mit den Hauptcharakteren mit, die immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge ziehen müssen und dabei um die halbe Welt reisen. Doch wo auch immer sie sind, treten neue Probleme auf. Ein sehr unterhaltsames Buch mit vielen Wendungen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und so eignet sich das Buch auch zum Lesen nach einem anstrengenden Tag.

Lesenswert? Nein, für mich nicht. Zuallererst: Ich habe dieses Buch nach knapp 100 Seiten abgebrochen, auch wenn ich selbst nicht ganz erklären kann, warum es mir nicht gefallen hat. Es ist einfach kein Funke übergesprungen, kein Interesse an den Protagonisten oder der Handlung. Zuerst einmal zu den positiven Aspekten: Schönes, wenn auch empfindliches, Cover und gute Kapitellängen mit Absätzen. Dies wäre eigentlich ideal für angenehme Lesestunden. Der Klappentext ist ansprechend formuliert und lässt auf eine wilde Verfolgungsjagd, auf einen coolen Roadtrip schließen. Sehr schön, dass bei dem Gangsterpaar die Frau die taffe und eher gewalttätige Person ist. Dies alles hat mir gut gefallen und mich angesprochen. Auch der Schreibstil ist nicht schlecht, der ganze Aufbau der Handlung und auch der einzelnen Kapitel war für mich jedoch völlig verwirrend und die wechselnden Erzählperspektive und -zeiten taten ihr übriges, dass ich absolut nicht in die Handlung gekommen bin. Nach jedem Kapitel und bei jeder Pause war ich wieder verwirrt, wer nun gerade erzählt und wer eigentlich wer ist. Dies habe ich mehrere Kapitel lang probiert und dann das Buch beiseite gelegt, als es mich eigentlich nur frustriert hat und jedes weitere Kapitel nur für mehr Verwirrung gesorgt hat. Soweit ich weiß ist dies der erste Teil einer Trilogie und ich hoffe, dass andere Leser*innen an diesem Buch mehr Freunde haben werden. Wenn man schon generell mehr eine Affinität zu Roadtrips, amerikanischen Thrillern und derber Sprache hat, dann könnte man hieran vielleicht seine Freunde haben.

„Love & Bullets“ von Nick Kolakowki erinnerte mich durch seine Handlung stark an einen Actionfilm, da ständig etwas passierte. Der Schreibstil ist witzig, modern und durch seine wechselnden Perspektiven durchaus interessant. Ganz konnte mich die Geschichte trotzdem nicht überzeugen, da es für meinen Geschmack zu wenig „richtige Handlung“ und zu viele Verfolgungsjagden und ausführlich beschriebene Kämpfe gibt. Auch wenn das Buch sehr gewaltvoll ist, stellt es für mich keinen klassischen Thriller da. Es wird die Flucht eines Paars beschrieben, das nach einem Raub von diversen Leuten verfolgt wird, die ihnen sowohl an ihr Geld als auch ans Leben wollen. Der getroffene Vergleich mit Bonnie & Clyde passt deshalb sehr gut. Von Ermittlern, welche die zahlreichen Verbrechen die Bill und Fiona auf ihrer Flucht begehen aufklären könnten, gibt es hingegen keine Spur. Der Fokus liegt allein auf dem Gangster-Liebespaar. Mein Fazit: Eine unterhaltsame Lektüre, mit wenig Tiefgang.