Mit viel Gefühl und Neugier haben wir Laetitia Colombanis Buch verschlungen. Seite für Seite, Kapitel für Kapitel wird die Verbindung zwischen Smita, Sarah und Giulia immer offensichtlicher. Die Metapher des Zopfes ist eine wunderbare Verbildlichung davon, wie Schicksale miteinander verwoben und verflochten werden, um sich gegenseitig zu stärken – genauso wie die drei Stränge eines einzigen Zopfes.
Auch die Wahl der narrativen Erzählungsweise spiegelt die Verflechtungen eines Zopfes wider: In jedem Kapitel wechseln sich die Heldinnen ab, und so webt die Autorin eine emotionale, aber nie pathetische Geschichte. Warum dieses Erzählschema hier so gut funktioniert? Die Kapitel sind kurz und gut aufgebaut, sodass sie den Rhythmus der Erzählung nicht stören, sondern ihn vielmehr brillant vorgeben. Jedes der Kapitel endet mit einem Hauch von Spannung, gleichzeitig freut man sich auf die Fortführung der Geschichte der Protagonistin des nächsten Kapitels.
Der Zopf ist eine Ode an die Frau, an ihre Stärke, ihren Mut und ihre Sensibilität. Während des Lesens wird uns bewusst, wie wichtig Entschlossenheit ist, um Ziele zu erreichen. Denn das ist es, was die drei Protagonistinnen gemeinsam haben: eine unerschütterliche Entschlossenheit, die es ihnen ermöglicht, ihren nicht immer leichten Weg zu gehen und ihr Ziel zu erreichen.