„Die Stadt der Träumenden Bücher“ lädt in der Tat zum Träumen ein. Walter Moers ist es gelungen, eine Welt zu kreieren, die die Fantasie nicht nur anregt, sondern unsere Imagination regelrecht herausfordert. Eine Welt, die ihren Leser verschlingt und deren Bann man sich kaum entziehen kann – und auch nicht möchte. Und so verbringt man gerne einmal Stunden in der Welt von Hildegunst von Mythenmetz und erschafft mit jeder Seite neue Schauplätze, einer mystischer als der andere.
Wer sich damit schwertut, Figuren ein Gesicht zu geben, dem helfen die liebevollen Illustrationen von Walter Moers, die beinahe jede Seite des prallen Buches zieren. Denn wer weiß schon, wie Schrecksen aussehen? Oder gar Nattifftoffen? Diesen und anderen Wortneuschöpfungen begegnet man übrigens häufiger – und nicht selten stolpert man über sie. Wer gerne schnell liest, neigt dazu, den Charakteren irgendwann eigene Namen zu geben – so zumindest unsere Erfahrung. Ansonsten lässt sich „Die Stadt der Träumenden Bücher“ flüssig lesen, dazu tragen auch die bereits erwähnten Illustrationen sowie zahlreiche Gedichtstrophen und Fußnoten bei, die den Text auflockern. Wer also dem Alltag entfliehen und seiner Fantasie freien Lauf lassen möchte, ist mit Walter Moers’ „Die Stadt der Träumenden Bücher“ sehr gut beraten.