„Liebes Kind“ ist kein leichter Stoff, so viel können wir Ihnen verraten. Der Thriller gewährt einen Blick in menschliche Abgründe, und die Grausamkeiten, Psycho- und Machtspiele, die Mutter und Kinder ertragen müssen, lassen uns fassungslos zurück. Nicht selten mussten wir das Buch beiseite legen, um durchzuatmen und das Gelesene zu verarbeiten – und das sagen wir als begeisterte und „geübte“ Thriller-Leser.
Doch schnell zog es uns zurück in die Geschichte, denn der geschickte Aufbau der Story und der ungewöhnliche, aber herausragende Schreibstil der Autorin erzeugen eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Die Perspektive wechselt zwischen zahlreichen Charakteren, und wir erfahren mehr über die Gedanken und Erlebnisse von Mutter und Tochter sowie deren Angehörigen, die seit Jahren in Ungewissheit leben. Was geschah wirklich vor 14 Jahren in München, als Lena spurlos verschwand? Wer hielt die Familie in dem Haus gefangen? Und was mussten die Kinder mit ansehen? Keine Sorge, all diese Fragen werden beantwortet. Doch wer glaubt, das Ganze recht fix zu durchschauen, der wird feststellen, dass der Roman so einige Wendungen parat hält und Hausmann den Leser gerne auf eine falsche Fährte lockt.
Unser Fazit: Romy Hausmann hat mit ihrem Thrillerdebüt einen klugen und packenden Roman verfasst, der nichts für schwache Nerven ist – und macht nicht gerade das den Reiz eines guten Thrillers aus? Wir sagen Ja und sprechen eine ganz klare Leseempfehlung aus! Na, trauen Sie sich?