Die Charaktere in Sally Rooneys "Schöne Welt, wo bist du" sind geprägt von kaputten Familien, Kindheitserfahrungen und Weltgeschehnissen. Jeder einzelne Charakter hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Alle sind unzufrieden mit ihrem Leben, tun sich aber gleichzeitig schwer damit, sich zu binden oder sich auf etwas Neues einzulassen. Trotzdem macht es Spaß das Buch zu lesen, es hat keinen negativen Vibe.
Alice und Eileen schreiben sich im Laufe des Buches viele Mails, in denen sie sich News berichten und über ihre Gedanken zu Beziehungen, Weltpolitik etc. austauschen. Diese sind so up-to-date und wirken dadurch so real, dass man sich direkt mit den Charakteren auf eine Weise identifizieren kann.
Generell liest sich das Buch sehr einfach und ist trotzdem spannend geschrieben, da man immer wieder einen Wechsel aus tiefgründigen E-Mails und dem eigentlichen Geschehen hat. Allerdings ist das letzte Kapitel etwas distanzierter geschrieben, als die anderen Geschehnisse während des gesamten Romans. In unseren Augen wirkte es dadurch etwas losgelöst von der restlichen Handlung, da unbedingt noch die aktuellen Geschehnisse aufgegriffen werden wollten.
Fazit: Die großartigen intensiven Dialoge zwischen den Charakteren zu ihren Existenzen und Ideologien machen das Buch mehr als lesenswert! Das Buch ist sehr gut geeignet für Leser:innen, die gerne leichte Romane lesen, die trotzdem Hintergründe zeigen. Ein bisschen wie ein Coming-Of-Age Roman, nur mit den Entwicklungen von 30-Jährigen.